Anfang 2022 war klar, dass wir zusätzliche Hundehütten in unserer Station brauchen. Sie sollten alle Anforderungen der Hunde erfüllen und zudem leicht zu pflegen sein. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir versuchen sollten, sie selbst zu bauen. Unsere Erfahrung floss in die Planung ein und wir legten im Mai 2022 los.
Holzpreise stiegen zu diesem Zeitpunkt enorm, deshalb bauten wir erst mal die überflüssige Empore in der Stationsküche ab. Unser Holzexperte nahm alles mit nach Hause und fertigte daraus in seiner Werkstatt maßgenau Einzelteile für die Hütten. Der zweite beteiligte Holzexperte brachte beim nächsten Arbeitseinsatz einen Hänger voll Holz aus seiner Werkstatt-Auflösung als Spende mit. So musste nur noch wenig Holz zugekauft werden.
Parallel dazu bewarben wir uns bei einem Förderprojekt von ALDI Süd. Unzählige Freunde der Nordischen kauften ein und gaben uns ihre erhaltenen Stimmen für das Projekt Hundehütten. Es war unglaublich! Wir erreichten dadurch in ‚unserer Filiale’ den ersten Platz und erhielten 1.500 €. Der Zukauf weiterer Materialien wie Gummimatten, Dachschindeln und Metall-Leisten war gesichert!
Für die Farben sorgten unsere Hobby-Maler, nicht nur durch ihre Spende, sondern sie strichen auch in mühevoller Kleinarbeit alle Bauteile an.
Die Werkstatt füllte sich und Hündin Helga checkte mal bei nächsten Arbeitseinsatz, ob denn nun der Aufbau losgehen könnte. O.k., selbst die Rolle mit den Gummimatte war da!
Der Aufbau der Hütten erforderte absolute Präzision. Isolation war dabei einzubauen, der reinigungsfreundliche Bodenbelag, die wetterresistenten Dachschindeln und – nicht zu vergessen – die kauabweisenden Metalleinfassungen an Schnittkanten. Dabei mussten die Baumeister manchmal nahezu akrobatisch agieren. Zu guter Letzt bekamen die Hütten mit Parkett-Wand noch eine wetterfeste Versiegelung.
Zwischendrin kam plötzlich Zeitdruck auf. Eine Hütte musste unbedingt schnell fertig werden. Hündin Baby war trächtig auf dem Hasleberg angekommen und nur sehr behutsam an geschlossene Räume zu gewöhnen. Sie brauchte die erste Hütte dringend in ihrem Gehege. Kaum aufgestellt, richtete die werdende Mutter ein Nest aus Decken im Raum mit Höhlencharakter hinter dem Windfang ein. Sie bekam darin ihren ersten Welpen. Danach zog sie bereitwillig mit dem Welpen und ihrer ‚Hebamme‘ in die Wurfkiste im Hundehaus 5 um.
Ein Jahr später – an Pfingsten 2024 – wurden die restlichen fünf Hütten in den Gehegen verteilt. Die Hunde nehmen sie gerne an. Ob auf, unter oder in den Hütten, sie nutzen alle Möglichkeiten und fühlen sich sichtlich wohl damit.
Es hat etwas länger gedauert als erwartet und war ein ziemlich schwieriger Akt. Aber unser ganzer Respekt gehört allen Beteiligten. Ausdauer, Hartnäckigkeit, eiserner Wille, Fachkompetenz und die Bereitschaft, für unsere Hunde alles zu geben, zeichnet alle Förderer dieses Projektes aus.
Vielen herzlichen Dank für jeden einzelnen Beitrag! Ihr seid einfach klasse!
Das Team der Nothilfe für Polarhunde