Aros

Feb 22, 2023

* 19.06.2014 † 30.12.2022

Aros war einer von sechs Huskys, die im Juli 2015 wegen Trennung ihrer Menschen in unserer Station abgegeben wurden. Aros war damals gerade ein Jahr alt geworden, ein hübscher, zerbrechlich wirkender, menschenbezogener Junghund … und trotzdem war er der letzte des Rudels, der eine Familie fand. Weil er auf eine ganz bestimmte Familie gewartet hat? So hat es den Anschein, denn diese Familie besuchte Aros zwar im August, entschied sich aber „gegen“ ihn, weil sie sich nicht sicher waren, dass sie diesem jungen Husky-Bub neben Kind und Beruf gerecht werden könnten. Aber Aros ließ sich nicht vermitteln, und so sah genau diese Familie ihn wieder – im Fernsehen, als wir ihn im SWR bei „Kaffee oder Tee“ vorstellen durften. Das nahm die Familie als Zeichen des Schicksals und kontaktierte uns sofort – dass ja niemand ihnen bei Aros noch zuvorkommen würde. Eine Entscheidung, die sie nie bereut haben. Aros hat sich sehr schnell und problemlos in ihr Familienleben integriert, so dass man sich ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen konnte. Seit 30.12.2022 allerdings muss die Familie ohne Aros in einem „leeren“ Haus leben – in ihren Herzen wird er immer bleiben.

‘Liebes Nothilfe-Team,
schweren Herzens müssen wir Ihnen mitteilen, dass unser geliebter Aros am 30.12.2022 verstorben ist.
Aros war nicht krank, und wir konnten keine ernsten Anzeichen sehen, dass es ihm schlecht geht.
Einzig einige Geschwülste (schwammige Knoten), die der Tierarzt nach Biopsie und Laboruntersuchung als gutartig einstufte, hatte er am Körper.
Am Mittwoch, den 28.12.2022, begann alles wie gewohnt. Aros war agil und quirlig, eigentlich so wie immer. Bei der morgendlichen Gassirunde war alles normal, außer dass er Gras gefressen hatte, was er jedoch immer wieder mal tat.
Mittags gegen 13 Uhr bemerkte mein Mann (ich war noch bei der Arbeit), dass es Aros nicht so gut ging. Er schaute traurig und wollte nach draußen. Den halben Tag lag er im Garten, an verschiedenen Stellen und hat gedöst.
Abends wollte er nicht mehr Gassi gehen, war jedoch wieder relativ fit.
Wir hatten auf eine Magenverstimmung getippt.
Am darauffolgenden Tag ging es ihm wieder viel besser. Er ist auch die Treppen hoch zur Großmutter. Das war sein tägliches Ritual. Aros hat sie jeden Morgen am Bett geweckt. Mein Mann machte morgens mit ihm seine Runde, und abends wollte er auch laufen. Er hat gefressen und getrunken. Er hat auch Leckerlies gegessen, und wir dachten, dass es ihm wieder gut geht.
Am Freitagmorgen aber ging es ihm so schnell so schlecht. Ich rief beim Notdienst an, und als wir losfahren wollten, hat er sich von seinem Platz in der Küche auf seinen Platz ins Esszimmer gemacht. Dort hat er sich auf den roten Teppich gelegt (dort lag er sehr gerne, das war der Teppich, auf dem er das allererste Mal gelegen hat, als er uns am 01.11.2015 besuchen durfte), und alles ging so schnell. Wir haben es nicht mal mehr geschafft, mit Aros zum Tierarzt zu fahren. Er ist im Beisein von meinem Mann und mir um 5:00 Uhr morgens verstorben.
Wir vermissen ihn so sehr, dass es weh tut! Er wird im ganzen Haus gesucht. Alles ist leer ohne ihn.
Aros war ein lieber, braver, unheimlich intelligenter, verschmuster und anhänglicher Hund. Die sieben Jahre, die wir mit ihm hatten, waren ein Geschenk für uns.
Als wir damals im März 2015 unsere Hündin Irma wegen Krankheit verloren haben (sie war fast 14 Jahre alt), dachten wir, nie wieder einen so tollen Hund zu haben.
Wir sind eines Besseren belehrt worden.
Es war damals irgendwie so, als hätte Aros auf uns gewartet.
Er war mit sechs anderen Huskys wegen Trennung bei der Nothilfe abgegeben worden. Alle anderen wurden bald vermittelt, nur Aros nicht.
Damals überlegten wir einige Monate, ob wir wieder einen Hund aufnehmen sollten. Im August 2015 fuhren wir nach Burladingen, nur um zu schauen!
Aros fiel mir auf, und ich habe ihn gleich in mein Herz geschlossen. Mein Mann war sich nicht ganz sicher, einen so jungen (Aros war damals circa 15 Monate alt), “wilden” Husky aufzunehmen.
Dann fuhren wir wieder nach Hause. Aber Aros ging mir nicht mehr aus dem Kopf, und das Schicksal sollte es gut meinen.
Meine Mutter sah sich im Fernsehen “Kaffee oder Tee” an, und wie es der Zufall wollte, wurde an diesem Tag Aros in der Sendung vorgestellt.
Sie hat mir sofort Bescheid gegeben und gesagt, dass der Aros immer noch nicht vermittelt sei!
Ich beschloss daraufhin, schnellstmöglich bei der Nothilfe anzurufen, und so nahmen die Dinge ihren Lauf ….
Am 01.11.2015 besuchten wir Aros nochmals in Burladingen, am 07.11.2015 nahmen wir ihn einen Tag mit zu uns, und am 28.11.2015 zog Aros schließlich bei uns ein.

Es war eine Entscheidung, die wir niemals bereut haben. Von Anfang an verhielt er sich vorbildlich, überhaupt nicht wie ein rüpelhafter junger Husky.
Wir hatten schöne Urlaube in den Bergen, ob im Sommer oder im Winter.
Es bleiben uns schöne Erinnerungen. Er bereicherte unser Leben. Alle, die Aros kannten, liebten ihn.
Aros wird immer in unserem Herzen sein. Er war “Fraules bester Schnüffelhund” und ein wichtiges Familienmitglied!
Herzlichen Dank, liebes Nothilfe-Team, dass Sie es uns zugetraut haben, Aros zu uns zu nehmen.

Herzliche Grüße
P. und R. W.’

Liebe Familie W., wir alle wissen, wie weh es tut, ein befelltes Familienmitglied zu verlieren, vor allem, wenn es so unerwartet geschieht, wie bei Aros. Wir fühlen mit Ihnen und wünschen Ihnen, dass Sie bald nicht nur in Dankbarkeit, sondern lächelnd an Aros denken können. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bedanken, dass Sie Aros einen Platz in Ihrer Familie geschenkt haben, diesen „Lebensplatz“ für ihn.

Das Team der Nothilfe für Polarhunde