Um Dich zu lieben, reichte ein Augenblick.
Um Dich zu vergessen, würde nicht einmal die Ewigkeit reichen.
(unbekannt)
* 15.07.2015 † 19.12.2022
Wie Lups erste Lebensjahre aussahen, ist unbekannt. Geboren wurde er in Rumänien. Dort wurde ihm Anfang 2019 wegen eines lange unbehandelten und daher riesengroß gewordenen Tumors das linke Vorderbein amputiert – ein Hund ohne Chancen in Rumänien.Liebe Menschen nahmen ihn deshalb mit nach Deutschland, um nach einer Familie für ihn zu suchen. Ohne Erfolg. So brachten diese Menschen Lup zu uns – und von da an ging alles sehr
schnell. Wir hatten noch nicht einmal Gelegenheit, ihn auf unserer Website vorzustellen, da hatte er schon sein Frauchen um seine drei Pfoten gewickelt und war in sein Zuhause-für immer ins Unterallgäu umgezogen. Alle, die Lup kennen lernen durften, waren begeistert von seinem ganz besonderen Wesen. Viel zu früh musste er kurz vor Weihnachten 2022 über die Regenbogenbrücke gehen:
In Gedenken an unsern Lup – ein Ausnahme-Husky auf nur drei Beinen …
… der mit vier Katzen in einem Haushalt lebte, ohne Leine durch die Wälder schlenderte und für den wir extra den Zaun wieder abmontiert haben.
Geboren am 15.07.2015 in Rumänien, wo er leider auch sein linkes Vorderbein verlor, machte Lup einen kurzen Hops in die Auffangstation, um gleich in unseren Kofferraum weiter zu springen. Am 06. April 2019 startete der charmante Husky-Rüde mit uns im Unterallgäu in seine neue Zukunft. Wir hatten uns gefunden, alle waren überglücklich. Ein aufregendes Leben im Rudel stand uns allen bevor.
Im Haus wurden auf allen „Hauptwegen“ Teppiche ausgelegt. Somit hatte unser Lup freie
Fahrt. Zusammen übten wir das Laufen, gingen schwimmen in der Günz und hopsten über
Wiesen, durch Wälder und in jeden Bach. Lup war dabei, wo immer es ging. Autofahren war eine seiner Leidenschaften, und mit Schwung sprang er in jede offene Autotür. Den Fahrradanhänger wusste er zwar zu schätzen, bekundete jedoch die Peinlichkeit eines Huskys im Anhänger mit lautem Gesang.
Lup liebte die Menschen, war freundlich zu allen anderen Tieren, doch eine richtige Bindungk onnte und wollte er nie sichtlich aufbauen. Er wollte frei sein. So durfte Lup Zeit seines Lebens ohne Leine gehen. Den extra für ihn errichteten Zaun bauten wir wieder ab, da er sich vehement weigerte, in diesem zu liegen. Husky-typisch stur, setzte er seinen Kopf durch, enttäuschte uns aber all die Jahre nicht. Lup blieb immer beim Haus. Egal, wer oder was
vorbeikam. Er lag in seinem Garten, überblickte 2.000 m² und war zufrieden.
Bei Regen trug er modebewusst ein Regen-, bei Kälte ein dickes Wintermäntelchen. Hauptsache draußen sein. Er genoss seine diversen Bettchen im Haus, sein Rudel und den warmen Platz am Kamin, aber wenn es ging, lag er in seinem Garten. Nur zu den Mahlzeiten, da stand unser Lup pünktlichst in der Küche und hopste aufgeregt auf seinen drei Beinen um uns herum.
Leider machte ihm das fehlende Bein mehr Probleme als gedacht. Anfang 2020 hatte er akute Rückenschmerzen und konnte kaum mehr aufstehen. Diagnose: Spondylose, und schon ziemlich fortgeschritten. Dazu wurde beim Röntgen festgestellt, dass er eine Fehlstellung der beiden Hüften hat. In der Kombination mit dem fehlenden Vorderbein natürlich ein großes Problem. Es folgten immer wieder Phasen, die nur mit Schmerzmitteln zu überstehen waren. Aber dank einer tollen regelmäßigen Physiotherapie ging es 2020 und 2021 etwas eingeschränkt, aber für Lup in seinem Reich in seiner Welt weiter wie gewohnt. Alles schien in Ordnung. Wir machten weiter viele Ausflüge, Lup kam weit herum. Vom Bodensee bis Mittelfranken. Vom Alpsee bis in die fränkische Schweiz. Ob Geburtstagsfeier oder Familienbesuch, Lup war mittendrin.
Anfang 2022 verschlechterte sich sein Zustand Stück für Stück. Er wurde inkontinent. Die Spondylose schritt viel zu schnell voran. Das Koordinieren von „ich muss mal“ und rechtzeitig Meldung machen klappte immer weniger. Er bekam nun dauerhaft Schmerzmittel, und wir wuschen im Akkord die Teppiche. Er schlief fast nur noch und schien oft desorientiert. Trotzdem liebte er Ausflüge. Auch wenn Schwimmen nicht mehr möglich war, die Gassirunden nur ein bisschen Hopsen und Im-Wald-Liegen waren, bei Schnee flippte Lup nach wie vor aus und war nicht mehr zu bremsen.
Im Herbst wurde sein Gesundheitszustand langsam grenzwertig, und die Entscheidung stand im Raum. Aber die schönen Momente, aber heute, aber morgen, aber gestern ….
Am Wochenende des 4. Advents mussten wir uns der Entscheidung stellen. Lup konnte nicht mehr. Trotz Schmerzmittel hatte er starke Schmerzen, die wir ihm nicht mehr nehmen konnten. Sein letztes Wochenende verbrachten wir noch einmal mit einer Fahrt in den verschneiten Wald, seine Leidenschaft. Am Montag, den 19.12.2022, ließen wir Lup gehen. Er verabschiedete sich in seinem geliebten Kofferraum an einem schneereichen, frostigen, sonnigen Tag. Nun ruht er in seinem Garten mit Blick über sein Reich.
Lup wurde leider nur knapp 7,5 Jahre alt. Wir hoffen, dass unser Gefühl sowie die Einschätzung von Tierarzt und Physiotherapeut stimmen, und er schon ein ganzes Stück älter war.
Lup, du warst ein besonderer Hund. Ein Ausnahme-Husky. Du warst sanft und mutig, eigenwillig und liebenswert, liebtest die Menschen und hast auf deine ganz spezielle Art unser Leben bereichert. Wir denken oft an Dich und erinnern uns gerne an alle Momente mit Dir. Wir wünschen Dir auf der anderen Seite des Regenbogens ein Leben mit vier gesunden Beinen, ohne Schmerzen, damit du endlich mit all den anderen Hunden toben und rennen kannst.
Dein Frauli und Herrle
Liebe Familie S., wir trauern mit Ihnen um einen wirklich ganz besonderen Hund, dem wir von Herzen mehr Zeit als geliebtes Familienmitglied bei Ihnen gewünscht haben! Auch wir werden Lup nicht vergessen. Ihnen wünschen wir viel Kraft für die Trauer und dass bald die schönen Erinnerungen an Ihre gemeinsame Zeit überwiegen.
Das Team der Nothilfe für Polarhunde