… ‘cus when he goes I’ll be blue, if I had the power, I’d have him live as long as me and you.
‘cus dogs don’t live long enough. He cheers me up, when I’m sad.
He’s the best friend I’ve ever had, and I don’t care where his nose has been:
I let him lick my face again and again. His love is unconditional and that just makes me stronger.
So, the greatest wish I want to come true: I want my dog to live longer.
(Curtis Salgado)
05.12.2008 † 13.11.2023
Am 07.03.2014 trafen die ersten vorübergehenden Bewohner unserer Station in Gauselfingen ein – ein elfköpfiges Rudel, das als „Trennungswaisen“ neue Familien suchen mussten. Nicht ganz so einfach, da die Hunde in ihrem bisherigen Leben offenbar wenig Kontakt zu Menschen gehabt hatten. Aber alle schafften es, sich in die Herzen IHRER Menschen zu schleichen. So auch Wyoming.
Ein langjähriges liebes Mitglied der NfP war in dieser Zeit auf der Suche nach einer neuen Gefährtin für seinen „verwitweten“ Rüden Ben. Und etwas Besseres als diese Familie hätte Wyoming nicht passieren können: Menschen, die Hund alle Zeit der Welt geben, um sich in ihrer Familie einzuleben – genau das, was Wyoming brauchte. Aus Wyoming wurde damals Suki – Sukis Familie schreibt zu ihrem Abschied:
„Es ist noch gar nicht so lange her, dass euch unsere liebe Suki einen kleinen Bericht über ihr ‚neues‘ Leben geschickt hat. Leider mussten wir sie kurz vor ihrem 15. Geburtstag auf die „Große Wiese“ gehen lassen. Es ist o. k., denn sie hat ihr zweites Leben bis zum Ende ohne gesundheitliche Probleme sehr genossen, was es für uns aber nicht wirklich einfacher macht. Damit hat sich auch das letzte Mitglied des 11-Rudels und der Erstbewohner der neuen Auffangstation verabschiedet.“
Und weiter gibt es liebe Zeilen an Suki selbst:
Liebe Suki,
unsere gemeinsame Zeit ist kurz vor deinem 15. Geburtstag zu Ende gegangen und du bist Ben auf die Große Wiese gefolgt. Im Mai 2014 haben wir dich, mit Zustimmung unseres Rüden Ben, vom Hasleberg mit in den Taunus genommen. Was du und das Rudel der 11 Trennungswaisen in eurem vorherigen Leben habt erleiden und aushalten müssen, erfuhren wir erst später. Nachdem wir dann Bilder von eurer „Unterkunft“ gesehen hatten, haben wir auch verstanden, warum es wichtig war, dass die Haustür offenblieb, wenn du dich in den Hof gelegt hast: damit du jederzeit zu deinem trockenen, weichen und warmen Platz konntest. Deine ersten Lebensjahre musstest du und dein Rudel ja komplett im Freien verbringen. Deine Zurückhaltung, Reserviertheit oder Skepsis Menschen gegenüber zeigte uns nur, dass du nicht viel oder wenig erfreulichen menschlichen Kontakt hattest. Vermutlich war es schlimmer. Wir waren sehr gespannt, was da noch an Herausforderungen auf uns zukommen würde mit der kleinen Husky-Wundertüte, die noch nie mit Menschen in einem Haus zusammengelebt hatte. Nichts, absolut nichts kam auf uns zu. Denn sie haben dich nicht klein bekommen, konnten dir dein Interesse an der Welt und deine Lust aufs Mehr nicht nehmen. Aber du warst immer für eine Überraschung gut, im absolut positiven Sinn. Und bevor wir es überhaupt verstanden haben, warst du schon längst bei uns angekommen, hast dich wohl und behütet gefühlt, hattest Vertrauen zu uns gefasst, konntest es uns nur noch nicht zeigen. Weil du es nie gelernt hattest. Ben war dir da mit Sicherheit eine große Hilfe, denn Hunden hast du vertraut. Nachdem du dir dann von deinem Nachhilfelehrer Ben auch abgeschaut hast, wie man mit uns spricht, wurdest du zu einer ganz schönen Plaudertasche und Quasselstrippe. So ziemlich alles wurde von dir kommentiert. Bis zum Ende hin, da wurdest du wieder leiser. Eure Duette im Auto, wenn wir in den Wald oder auf die Wiesen fuhren, sind heute noch legendär in unserem Ort; laut, disharmonisch und voller Lebensfreude. Jeder, an dem wir vorbeifuhren, schaute uns nach und musste lächeln. Irgendwann, nachdem wir dir am Anfang genug Raum und Zeit zum Eingewöhnen und Ankommen gelassen haben, wurden dann auch Streicheleinheiten eingefordert und uns auch gezeigt, wo und wie lange sie anzuwenden waren. Immer lässig eine Vorderpfote auf unseren Arm gelegt oder den kleinen Kopf fest in unsere Hände gedrückt.
Es gab ja immer wieder einmal Veränderungen bei uns oder Neues in deinem Leben, bei denen wir vorher nie wussten, wie du darauf reagieren würdest. Aber alles wurde cool und lässig absolviert, nur halt manchmal kommentiert. Ob es die Überfahrt mit einer Fähre nach Bornholm war, Urlaube in Ferienhäuser, Übernachtungen in Hotels, das alles hast du, erst zusammen mit Ben und dann alleine, souverän und stressfrei gemeistert, meist mit einem Nickerchen. Selbst unser jüngstes Familienmitglied hast du dieses Jahr einfach in unser Rudel aufgenommen, auch wenn der Bebimann manchmal etwas hart ins Fell griff. Für dich kein Problem. Du warst sehr selbstsicher, mutig, offen für alles Neue, du bist auf Menschen zugegangen, hast jeden Besucher an der Tür abgeholt. Du warst so unfassbar sanft und lieb, ausgeglichen, ruhig und geduldig, so zufrieden in deinem Hier und Jetzt und ausgestattet mit einem ganz feinen Charakter. Du warst nicht nur ein Diamant, du warst ein Brillant.
Bis vor einem Vierteljahr hat uns bei den Spaziergängen keiner geglaubt, wie alt du bist. Weder von deiner Figur noch von deinem Temperament. Hast es sogar dieses Jahr im Juni zum Kalender-Girl der NfP geschafft. Aber dann ließen doch deine Kräfte nach und für uns war es an der Zeit, dir ein Ende in Würde zu ermöglichen. Jetzt sitzen wir hier nach 22 NfP-Husky-Jahren und müssen uns selbst erst einmal neu ordnen. Keine leichte Aufgabe, denn plötzlich liegt nirgendwo mehr ein Husky im Weg, man muss nicht mehr früh und abends raus, egal was für ein Wetter ist, keine feuchte Nasse, die zart-stupsend anfragt, ob es nicht Zeit für einen Snack wäre. Da, wo du jetzt bist, wirst du unsere anderen Besonderheiten (wieder)treffen. Ihr werdet euch sehen und erkennen. Den großen Häuptlingssohn Thashiro, die Liebe Süße Aimy, deinen Herzenshund Ben und irgendwo weiter hinten die Unglaubliche Maya. Hej, Suki, und danke dafür, dass es dir bei uns so gut gefallen hat. Renne frei, renne unbeschwert. Wir sehen uns wieder auf der Großen Wiese.
Deine Familie B. aus Wiesbaden
Curtis Salgado hat Recht: Unsere vierbeinigen Familienmitglieder sollten länger leben – aber bitte nicht länger als wir! Und so ist es gut so, wie es ist. Und vor allem ist es gut, wenn ein Tier seinen Abschied geliebt in den Armen seiner Familie antreten kann – egal, wie lange diese glückliche Zeit gedauert hat, dauern durfte. Die Nachricht über Sukis Tod ist eine sehr traurige Nachricht für das ganze Team der NfP. Es ist immer wieder traurig, die Abschiedszeilen der Zurückgebliebenen zu lesen und doch macht es uns auch immer wieder froh, froh zu wissen, dass genau dieser eine Hund durch unsere Hilfe den besten Platz auf Erden gefunden hat. Liebe Familie B., unser aufrichtiges Beileid! Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass Sie Ihren großen Verlust bald verschmerzen können, und dass Sie bald mit einem lachenden Auge zurückdenken können an die schöne Zeit mit Ihrer Suki.
Das Team der Nothilfe für Polarhunde