Wenn eine Persönlichkeit mich fesselt, wird jede Form des Ausdrucks an ihr zum Genuß.
(Oscar Wilde)
* 26.01.2008 † 13.08.2023
Junah war keine ‚Nordische‘, wenngleich auch ähnlich eigenwillig. Sie war ein Cattle Dog, aktiv, arbeitswillig, intelligent und willensstark. An der Seite ihrer Besitzerin – unserer Stationsleiterin – war Junah von der ersten Stunde ab der Inbetriebnahme unserer neuen Auffangstation auf dem Hasleberg dabei. Und da Ju, wie wir sie nannten, eben mitarbeiten wollte, bewarb sie sich um den Job der ‚Stationspolizei‘. Sie wurde ein wichtiges Mitglied unseres Teams.
Ihr Blick schweifte stets aufmerksam durch die Halle. Entdeckte sie etwas ‚Unpassendes‘ im Ablauf, meldete sie es gleich der Stationsleitung. Kamen neue befellte Stationsbewohner an, schätzte auch Ju sie ein. Wenn aus ihrer Sicht nötig, half sie auch beim gruppendynamischen Prozess der Hunde im Freilauf in der Halle. Sie brachte dabei auf ihre stets souveräne Art so manchem unerfahrenen Schnösel den ‚Hunde-Knigge‘ bei.
Kamen Menschen in die Halle, wurden sie immer freudig von Ju begrüßt und sie holte sich gerne Streicheleinheiten ab. Alle mochten und respektierten sie. Und sie hat uns oft zum Lachen gebracht.
Als Ju älter wurde und ihr Körper das langsam zeigte, durfte sie in Pension gehen. Sie war im Ruhestand immer wieder gerne auf der Station gesehen und hatte ihre Plätze, z.B. im Büro, wo sie gerne und ausgedehnt schlief. Als Ju nicht mehr gut hören konnte, achteten alle darauf, dass sie nicht aus Versehen unter irgendwelche Räder kam, und nutzten Handzeichen in der Kommunikation mit ihr. Zum Streicheln kam sie auch immer noch gerne auf uns zu.
Ju durfte 15 ½ Jahre alt werden, bevor sie am 13. August Hilfe brauchte, um ihre Welt in Würde verlassen zu können. Sie ist noch immer in der Station zu spüren, das wird auch so bleiben. Denn Ju war eine ganz besondere Persönlichkeit, die wir nie vergessen werden.
Das Team der Nothilfe für Polarhunde