Kami kam als Welpe – sie wurde am 20.01.2017 geboren – in ihre erste Familie. Nach drei Jahren wurde die Siberian Husky Hündin im April 2020 zu uns gebracht, weil Probleme mit dem Kleinkind im Krabbelalter erwartet wurden. Kami hatte die Angewohnheit, Futter auf ihren Liegeplatz zu transportieren und es dann zu bewachen. Sie verteidigte Futter recht aggressiv, sowohl Menschen als auch Artgenossen gegenüber und war durchaus bereit, ihre Zähne dazu einzusetzen.
Wir gingen mit Kami völlig neue Wege mit dem Ziel, sie von den Vorteilen einer Kooperation mit Menschen zu überzeugen. Beim Spaziergang zeigte sie eine völlig andere Seite von sich. Sie ist freudig unterwegs und läuft dabei sehr gut an der Leine.
Kami zeigte sich uns einerseits als ‚Gewohnheitstier‘, auf der anderen Seite wird sie mürrisch, wenn alles eintönig ist, und blüht auf, wenn es Abwechslung gibt. Sie bekam beständige Abläufe und Regeln im Stationsalltag und durch die Pflegerinnen. Sie hatte einen treuen Gassigeher, mit dem sie sich gut versteht und der kam, wann immer er konnte. In der Hundegruppe, in der Kami lebte, hatte sie ihre Freundschaften aber auch genug Abwechslung, da immer wieder andere Hunde kamen und gingen. Sie spielte gerne mit ihnen, regelte aber auch einiges in der Gruppe auf ihre klare Art und war danach gleich wieder die Ruhe selbst. Wir nannten Kami ‚unsere Göttin‘, in sich ruhend, nie hektisch und immer wissend, was sie will und was nicht.
Es dauerte drei Jahre, bis Hunde-erfahrene Menschen Interesse an Kami bekundeten. Beim Kennenlernen auf der Schwäbischen Alb zeigte auch Kami Interesse an der Familie. Anfang März durfte sie dann den gemeinsamen Heimweg Richtung Nord-Westen antreten. Wie wir hörten, hat sie die Fahrt entspannt verschlafen. Auch ansonsten ‚läuft es‘.
Wir danken Familie P. herzlich für die Chance, die sie Kami geben, und wünschen weiter viel Erfolg und vor allem viel Freude bei der gemeinsamen Eingewöhnung.
Vielleicht bekommen wir Post, wenn dafür wieder Zeit bleibt, darüber würden wir uns alle riesig freuen!
Das Team der Nothilfe für Polarhunde