Shanuk

Sep 14, 2023

„ein in Ehren ergrauter Kämpfer“

Seine ersten Lebensjahre verbrachte Shanuk zusammen mit mehreren anderen Nordischen in Außenhaltung. Aufgrund einer Erkrankung des Frauchens verwahrlosten Gehege und Bewohner immer mehr. Als Shanuk 2016 zu uns in die Station kam, kannte er von der Welt nicht viel. Für Shanuk war unsere Station das Paradies: ein geschütztes Hundehaus, regelmäßige Versorgung, Spaziergänge, Zuwendung und Aufmerksamkeit. Nur wir wussten, dass das noch besser geht, und hofften auf Interessenten. Doch die blieben aus. Obwohl Shanuk ein „total Netter“ war (und ist), schön, eindrucksvoll und im besten Alter obendrein, meldete sich über die Homepage niemand für Shanuk.

Dann kam Herr B. in die Station – wegen eines anderen Stationsbewohners. Doch dieser passte nicht zu Herrn B.s Lebensumständen, und so verließ stattdessen Shanuk zusammen mit Herrn B. die Station. Besser hätte es sich nicht fügen können. Herr B. war begeistert von Shanuk, obwohl dieser in vielen Situation anfangs noch ängstlich reagierte. Aber Shanuk ist sehr gelehrig, und bald wurde aus Shanuk das, was Herr B. gleich in ihm gesehen hatte: ein Traumhund. Seit sieben Jahren sind die beiden ein Dream-Team. Sie durchlitten gemeinsam einige gesundheitliche Tiefen, aber Aufgeben kam für beide nie in Frage. Und so machen sie weiterhin auf ausgedehnten Touren „ihr Revier“ unsicher.

Hallo liebes Nothilfe-Team,
es ist mal wieder Ferienzeit. Zeit, daran zu erinnern, dass der Shanuk nun seit über sechs Jahren bei mir eingezogen ist. Noch immer ist der Shanuk ein toller Hund und mit seinen nunmehr fast 13 Jahren schon ein in Ehren „ergrauter“ Kämpfer.

Vor nunmehr fast zwei Jahren hatte er ja den Rückenmarksinfarkt, bei dem Sie mir so toll geholfen haben, der ihn zum Rollwagenfahren gezwungen hat. Toll, wie er sich mit ganz, ganz viel Einsatz und Vertrauen wieder hochgekämpft hat. Schon ein Jahr später war er wieder 15 bis 20 km am Tag unterwegs. Zwar nicht mehr so schnell, aber doch war es ihm wichtig, sein Revier abzuschreiten.
Ohne sein Vorbild müsste heute eine Frau nach einem Schlaganfall weiterhin ihr Leben im Bett verbringen, weil diese ähnlich wie der Shanuk als ganz problematisch bezeichnet wurde. Auch sie übt wieder das Gehen.
Zum Fellwechsel in diesem Jahr ereilten den Burschen derartige Rückenprobleme, dass er kaum noch fressen konnte. Die sonst so bewährte Gymnastik und die Massagen waren auch nichts. Nichtsdestotrotz freute er sich immer wieder, wenn er raus durfte. Es war für ihn immer wieder ein Erlebnis, wenn das Geschirr klepperte, selbst dann noch, als ich ihm beim Aufstehen behilflich sein musste. Natürlich ging er standesgemäß immer noch zum Jagen, was ihm nicht wenige Rückschläge einbrachte.
Nachdem jetzt endlich der allerdickste Pelz ausgegangen ist und ich wieder mal mein schlechtes Gewissen, weil unter diesem dicken Pelz nur noch ein halber Hund zu Tage kam, überwunden habe, scheint es mit ihm wieder aufwärts zu gehen. Der Hunger ist wieder da. Der Stuhlgang klappt vorzüglich, und die Gassirunden werden immer größer.

In diesem Sinne nochmals vielen Dank für diesen tollen und einzigartigen Hund! Macht weiter so.
Herzliche Grüße,
G. B.

Lieber G. B., wir erinnern uns noch gut und gerne an Ihren Besuch in der Station 2016, als Sie auf der Suche nach einem tierischen Gefährten waren – und an die Begegnung zwischen Ihnen und Shanuk. Was ist alles passiert in dieser Zeit, bei Ihnen, bei uns! Aber Ihre Liebe und Freundschaft zu Shanuk ist seither geblieben und gewachsen. Herzlichen Dank dafür! Wir wünschen Ihnen und Ihrem Traumhund noch viele gemeinsame Touren – ohne gesundheitliche Einschränkungen. Herzliche Grüße an das Dream-Team.

Das Team der Nothilfe für Polarhunde