Die Husky-Hündin Sia hat sich am 10.04.2023 im Bauch ihrer Mutter ohne unser Wissen in die Station ‚eingeschlichen‘. Sie wurde am 13.05. 2023 am Abend nach unserem Frühlingsfest auf der Station geboren. Sia entwickelte sie sich in den nächsten Wochen zu einem quirligen, neugierigen Welpen. Als die Zeit kam, ab der Welpen selbstständig Urin absetzen, fiel uns ‚unkontrolliertes Auslaufen‘ bei ihr auf.
Sia hatte das Pech einer angeborenen Anomalie der Harnleiter. Sie mündeten nicht in die Blase, sondern in die Scheide. Sia musste baldmöglichst operiert werden. Dabei hatte Sia Glück, bei uns geboren worden zu sein. Sie fand viele Freunde und Paten, die sie unterstützten.
Mit Hilfe unserer Tierärztin fanden wir Experten in einer Klinik in Bayern, die diese seltene Operation beherrschen. Wir bekamen auch Hilfe zur Erstellung eines Films über Sias Situation. Eine Pflegerin begleitete sie zur OP am 31. Oktober in die Klinik und holte sie drei Tage später wieder ab. Die Summe für den Eingriff wurde von vielen Spendern zusammengetragen und am Tag des Rechnungseingangs punktgenau erreicht!
Sia erholte sich gut. Die OP war per Endoskopie möglich gewesen, sodass Sia keine äußerlichen Wunden hatte. Sie konnte zurück zur Station und weiter Sozialisation, Erziehung und das Verheilen der inneren Wunden in ihrem vertrauten Umfeld genießen. Es wurde für uns nochmal spannend, wie sich alles nach dem Abschwellen entwickeln wird.
Die gute Nachricht: Sias Inkontinenz ist durch die Operation bedeutend besser geworden! Zwischenzeitlich setzte sie öfter gezielt Urin ab. Es ist zwar leider nicht ausgeschlossen, dass sie ‚etwas verliert‘, aber es ist bedeutend seltener geworden.
Im Laufe der Zeit hat sich Sia zu einer eher sportlichen Hündin entwickelt. Sia ist zudem auch in ihrem Verhalten gewachsen. Sie zeigt sich sehr sozial im Umgang mit uns Lebewesen, egal ob Mensch oder Hund. Einer Vermittlung in eine eigene Familie stand also nichts mehr im Weg.
Es hat ein bisschen gedauert, aber dann kamen sie auf die Alb. Drei Menschen und eine ältere Husky-Dame scheuten die fünfstündige Autofahrt nicht und nahmen sich viel Zeit, um ein passendes neues Familienmitglied kennenzulernen. Sia nutzte die Chance und schlich sich in ihre Herzen.
In Kenntnis aller Chancen und Risiken fuhren die Interessenten nach Hause und mussten sich über die Eindrücke beraten und ‚darüber schlafen‘. Das ist gut so, denn es ist eine Entscheidung für ein ganzes Hundeleben. Die Entscheidung fiel für die glückliche Sia!
Schon am 16.03.2023 kamen alle wieder zum Hasleberg und fuhren mit Sia zurück ins westliche Nordrhein-Westfalen. Wir danken Familie J. herzlich und wünschen allen zusammen viel Spaß an- und miteinander. Auf Euren nächsten Besuch in der Station freuen wir uns heute schon!
Das Team der Nothilfe für Polarhunde
