‚… was lange währt …‘
Die Husky-Mischlings-Hündin Toni hat fast ihr ganzes bisheriges Leben im Tierheim verbracht. Zuerst in Osteuropa. Über eine andere Tierschutzorganisation kam sie dann in eine Pflegestelle nach Deutschland. Sich dort auf Anhieb im Haushalt zu integrieren, fiel ihr wegen ihrer Ängstlichkeit schwer, was sie Mitte März 2022 zu uns auf den Hasleberg führte.
Toni war aufgrund ihres vorherigen Lebens unerfahren bezüglich belebter und unbelebter Umwelt. Bei Begegnungen mit für sie neuen Themen und Reizen zeigt sie Reaktionen auf einer Skala von ‚reserviert bis panisch‘. Aber Toni brachte als Basis für ihre weitere Entwicklung perfekte Eigenschaften mit: sie ist neugierig und sehr kooperativ!
Toni hat mit der Zeit auf dem Hasleberg einiges kennengelernt und Erfahrungen gesammelt. Mit ihren Artgenossen – egal ob Hündin oder Rüde – ist sie sehr gut verträglich und fühlt sich in der Gruppe wohl. Toni duldete auch mit der Zeit alle Pflegemaßnahmen, ging gut spazieren und begleitete die Pflegerinnen auch in den Aufenthaltsraum. Sie ließ sich langsam von Leuten, die ihr vertrauenswürdig erscheinen, gerne streicheln. Der Kreis der Menschen, auf die sie dann zugeht, hat sich erweitert. Dennoch ist Toni nach wie vor in vielen Situationen überfordert. Sie braucht dabei Führung, sonst ist sie komplett aufgeschmissen.
Im März 2023, noch vor Tonis 4. Geburtstag (geboren am 01.05.2019) gesellte sich eine neue Person zum vertrauten Kreis: S., eine langjährige Freundin der Nordischen, die unsere Arbeit seit Jahren tatkräftig unterstützt. Über ein halbes Jahr beschäftigte sie sich viel mit Toni, was zusätzlich Erfolge zeigt. Es blieb nicht ohne Folgen, denn S. verguckte sich in Toni und Toni freute sich zunehmend über ihre Zuwendung und öffnete sich. Wann immer S. einen freien Tag hatte, kam sie zur Station und arbeitete mit Toni, zusammen mit ihren Hunden. Aber noch war die Zeit nicht reif für ein gemeinsames Leben.
Als kürzlich in der Hundegruppe von S. eine Lücke entstand, war es dann so weit. Toni wurde am 25.09.2023 abgeholt. Das Autofahren war öfter geübt worden, dennoch war die Heimfahrt für Toni ‚ganz großes Kino‘! Das eine Foto zeigt sie auf dem Hundesofa am Abend im neuen Zuhause. Das zweite entstand fünf Tage später, da konnte Toni sich dann schon ganz entspannt den Bauch kraulen lassen. Und zum Zeichen des ‚Neuanfangs‘ bekam sie den Namen Toffee.
Wir sind S. sehr dankbar und glücklich, dass sich alles so gefügt hat und es für Toffee jetzt ‚…endlich gut wird‘. Wir werden ihre weitere Entwicklung erleben dürfen, denn mindestens einmal im Monat wird sie uns auf der Station mit ihrer Familie besuchen. Machts weiter gut zusammen und bis bald!
Das Team der Nothilfe für Polarhunde