geboren: 11.09. 2017
Besonderheit: Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse, braucht ein Leben lang Zufütterung von Enzymen zur Verdauung
Wilfried lebt seit 23.12.2023 auf Pflegestelle.
11.11.2024:
Auch Wilfried bekommt spezielle Förderung in seiner Pflegefamilie. Sein Pflegeherrchen hat uns einen wunderbaren Bericht geschickt, dem es nichts hinzuzufügen gibt:
„Wilfried hat sich, auch zusammen mit seiner Schwester Hannelore, ganz wunderbar bei uns eingelebt. Sowohl als entspannter Stadthund im Restaurant als auch als Begleiter in meiner Hundegruppe auf Spaziergängen und Wanderungen und ganz besonders als hochmotivierter Zughund beim Canicross macht er sich wirklich super.
Mit anderen Hunden ist er entspannt und freundlich, ab und an muss man ihm im Wald allerdings noch erklären, dass wir nie und nichts jagen gehen, das akzeptiert er aber auch problemlos.
Und mit meiner alten Hündin Romy, naja, dass sie sich angefreundet haben, wäre zu viel gesagt, aber hund akzeptiert sich : ) Alles in allem hat er seine Rassebeschreibung gelesen und hält sich vorbildlich dran : )
Sein Tageshighlight findet allerdings nicht outdoor, sondern in der Wohnung statt, wir nennen es Frühstück und Abendessen. Und alle Zwischenmahlzeiten. Und Leckerchen … denn Hunger hat Willie immer und überall und viel.”
11.01.2024:
Der Europäische Schlittenhund Wilfried kam zusammen mit seiner Wurfschwester Hannelore am frühen Morgen des Tages der offenen Tür am 03.09.2022 zu uns in die Station. Sie hatten von Geburt an zusammengelebt und kamen beide dabei nicht in den Genuss von Beschäftigung, weder erziehungs- noch bewegungstechnisch.
Beide zeigten sich freundlich und offen zu Menschen.
Wilfrieds erster Anblick hatte uns etwas erschreckt, da er trotz Fressens mit Appetit die Wirkung eines ‚befellten Skeletts‘ hatte. Sofort wurde ein Termin bei unserer Tierärztin vereinbart. Nach Untersuchungen von Blut und Kot kam sie schnell dahinter, dass Wilfrieds Bauchspeicheldrüse nicht richtig funktioniert. Wilfried wird sein Leben lang die zur Verdauung notwendigen Enzyme brauchen, die ihm – über sein Futter gestreut – zugeführt werden. Das ist recht einfach zu lösen und Wilfried nahm auch umgehend sichtbar zu.
Mit den zugefütterten Enzymen kann Wilfried sein Gewicht halten und seine Verdauung ist unauffällig. Dabei hat sich sein Körper über die Zeit gut entwickelt. Wilfried ist zunehmend freier und glücklicher geworden. Er freut sich sichtlich darüber, wieder rennen und auf die Baumstämme im Gehege springen zu können. Das hat auch positiv auf sein Selbstvertrauen gewirkt. Wilfried konnte sich in der Gruppe behaupten, ist dabei aber mit beiderlei Geschlechtern gut verträglich.
Es zeigte sich auch bald, dass Wilfried und seine Wurfschwester Hannelore sehr aneinander hängen. Wir hatten den Wunsch, dass die beiden zusammenbleiben können. Wer einmal beobachten durfte, wie hingabevoll Wilfried Hannelores Ohren pflegt, versteht das nur zu gut.
Es dauerte gut ein Jahr, bis sich Interessenten für Hannelore meldeten. Eigentlich wollten sie ja nur eine Hündin, aber in mehreren Besuchen der beiden in der Station setzten sie sich mit unserem Wunsch auseinander und entschieden sich letztendlich für Hannelore und Wilfried! Aufgrund Wilfrieds Schilddrüsenproblem zog er mit einem Pflegevertrag aus – sozusagen als Krankenversicherung.
Es war wie ein kleines Weihnachtswunder, als dann alle zusammen am 23.12.2023 vom Hasleberg nach Hause ins Badische fuhren. Die erste Rückmeldung von daheim ist positiv. Wir danken Familie G. herzlich, dass sie im Sinne der beiden Hunde ihrem Herz einen Ruck gegeben und sich auf das Paar eingelassen haben. Wir wünschen allen zusammen viel Spaß mit- und aneinander und freuen uns heute schon darauf, mal wieder ‚badische neueste Nachrichten‘ zu bekommen.
Das Team der Nothilfe für Polarhunde