… wieder eine überraschende Geburt einer jungen Katze
Ende Mai rief uns unsere Tierarztpraxis an und fragte, ob wir eine Jungkatze aufnehmen könnten. Sie sei einer Dame vor einiger Zeit zugelaufen, ein Besitzer konnte nicht ausfindig gemacht werden. Natürlich sagten wir ja, unser Tierarzt kommt uns in fast allen Fällen auch entgegen, wenn wir einmal wieder notfallmäßig schnell einen Termin brauchen.
So kam die zierliche Penny am 25. Mai in unsere Pflegestelle. Ein Kastrationstermin für die junge Katzendame wurde auch gleich vereinbart. Aber wie heißt das Sprichwort? „Manchmal kommt es anders als man denkt“
Schon bei Ankunft fiel Sabine auf, dass die eigentlich sehr schlanke Katzendame einen auffällig runden Bauch hatte. Beim genaueren Abtasten und Anschauen zeigten sich auch die Zitzen auffällig erhaben. Sogleich stieg ein ungutes Bauchgefühl in Sabine auf. „Sie wird doch nicht…….“
Um auf der sicheren Seite zu sein, wurde vor der Kastration ein Ultraschall gemacht, der unseren Verdacht bestätigte. Selber noch ein Jungtier und schon trächtig! „Oh nein, das war so gar nicht der Plan.“ Nun musste alles umgebaut werden, um es für eine trächtige Katze gemütlich zu machen. Penny war froh und dankbar für jede Streicheleinheit und fühlte sich in ihrer neuen Umgebung auch sehr wohl. Als der Geburtstermin nahte, wurde Penny engmaschig überwacht, da wir bei einer so jungen unerfahrenen Kätzin die Geburt nicht verpassen wollten. Nachts schlief Sabine auf einer Matratze im Zimmer bei Penny, tagsüber übernahm eine Kamera die Überwachung. Tatsächlich setzte die Geburt dann in den frühen Morgenstunden des 26.06. ein. Penny war leicht überfordert und musste bei der Geburt unterstützt werden. Das erste Kitten war kurz nach 4 auf der Welt. Viel zu klein und zu leicht war das kleine Wesen, gerade einmal 52 g, brachte es auf die Waage. Normalerweise wiegen Kitten zwischen 80 und 100 g bei der Geburt. Das zweite, der kleine Fritzi kam mit Atemnot zur Welt und verstarb kurz nach der Geburt. Beim dritten und vierten musste wieder unterstützt werden. Alle vier wogen kaum mehr als 50 g. Die drei lebenden Kätzchen versuchten auch gleich zu trinken. Penny war leider etwas ungeschickt und drehte sich oft weg, aber nach einiger Zeit klappte es dann.
Um sicher zu gehen, dass kein weiteres Kätzchen noch im Geburtskanal stecken geblieben war, ließen wir Penny nochmals untersuchen. Auch der Tierarzt war wegen des Geburtsgewichts der Kitten besorgt.
Penny bemühte sich sehr und wir überwachten sie engmaschig, aber leider schaffte es auch das Erstgeborene nicht. Am 29. folgte Fienchen ihrem Bruder Fritzi. Lucky, der mit 56 g das schwerste Kitten war, trank gut und nahm auch zu. Sein Bruder Rudi jedoch nahm ab und musste zugefüttert werden. Doch auch er verlor den Kampf, am 30. Juni gegen 24 Uhr hörte sein kleines Herz einfach zu schlagen auf. Wir sind unendlich traurig, dass wir die kleinen Seelen nicht retten konnten.
Penny ist in ihrer Mutterrolle mittlerweile gut angekommen, der kleine Lucky nimmt gut zu. Das nächste Problem ist nun, dass er total verschnupft ist. Wahrscheinlich hat er sich schon im Mutterleib mit Katzenschnupfen angesteckt. Was wiederum auch ursächlich der Grund sein könnte, warum seine Geschwisterchen starben. Er bekommt nun Medizin und alle Daumen, Pfoten und Pfötchen sind gedrückt, dass er bald gesund wird.
Wir halten Euch natürlich auf dem Laufenden.
Sabine vom Team der Katzenhilfe