… in einer Scheuer
02.10.2024:
Nachdem der kleine Lakota ja am 31. August mehr oder minder zufällig von Hand gesichert werden konnte, machten es mir seine Geschwister doch recht schwer. Sie waren wie vom Erdboden verschwunden. Das Futter wurde regelmäßig gefressen, es war nur unklar, wer sich daran bediente.
Ich entschloss mich die Wildkamera aufzustellen. Am 05. September waren dann die Mama und ein Kitten auf der Wildkamera zu sehen. Von den anderen keine Spur. Da sich auch ein Fuchs öfter auf der Kamera zeigte, hatte ich ein ungutes Bauchgefühl. Am 17. dann konnte ich durch Zufall zwei Kätzchen oben auf den Heuballen entdecken. „Ok, sie sind wohl noch da“.
Dann endlich am 20. September ein Erfolgserlebnis, juhuuuuu, um 22:16 saß ein kleines Fellknäul in der Falle.
Zuhause angekommen zeigte sich das schmutzige Kätzchen als ängstlich, aber nicht aggressiv. Es war ein kleiner Bub.
Am nächsten Abend, wieder kurz nach 22 Uhr saß das nächste Kitten in der Falle. Dieses Mal ein kleines, „verrotztes“ Mädchen. Auch sie war so verängstigt, dass sie sich problemlos untersuchen und behandeln ließ.
Die nächsten Tage war wieder nichts zu sehen, das Futter unberührt. Am Sonntag nach Mitternacht befand sich nun die Mama in der Falle. Das war so nicht geplant, aber wieder rauslassen eigentlich auch keine Option. Da die Kleinen schon selbständig fressen konnten, entschloss ich mich, die Mama mitzunehmen, sehr zur Freude ihrer beiden Kleinen die im Quarantänezimmer saßen.
Um die Fanaktion zu beschleunigen überlegte ich eine zweite Falle aufzustellen und brachte diese am 23. September zur Scheune. Gerade als ich fahren wollte klackte es und ich dachte mir, „nanu, hast du nicht richtig gestellt?“ Doch was eine Überraschung, es saß wieder ein kleines Fellknäul darin. Der Fellzeichnung nach ein Mädchen, was sich zuhause auch bestätigte.
Nun fehlt noch ein Kätzchen, ein weißes mit einem schwarzen Herz auf der Seite. Am 24. war es noch auf der Kamera zu sehen, doch das Futter bleibt unberührt. Bei Kontrolle der Falle hört man das Kätzchen miauen, doch es zeigt sich nicht. Es ist zum verrückt werden. Bitte drückt die Daumen, dass es endlich den Mut fasst und in die Falle geht.
02.09.2024:
Mitte August bekam ich die Meldung, dass an einer Scheuer in einem Ortsteil von Freudenstadt eine Katze mit ihren Jungen sei. Angeblich sei eines der Kleinen wohl behindert. Selbst könne man sich nicht kümmern da man am WE in Urlaub gehe.
Ich bekam die Erlaubnis im Fahrsilo zu füttern und eine Falle zu stellen. So richtete ich dort am selben Tag noch eine Futterstelle ein. Die Kleinen zeigten sich sehr scheu und versteckten sich hinter einem Holzstapel. Gefressen wurde gut und zuverlässig. Da das Quarantänezimmer aber noch von Fina mit ihren Jungen belegt war und Penny mit ihrem Kitten das andere Zimmer belegte, war es nur möglich zu füttern und eine Unterbringung zu suchen. Das örtliche Tierheim war zu dem Zeitpunkt wegen Mittarbeitermangel geschlossen.
Leider wurde ab Tag drei der Anfütterung rund um die Scheune rege gearbeitet und große Heu- und Strohballen verladen. Unter anderem auch an der Futterstelle, so dass ich nicht mehr an die Näpfe rankam und auch von den Kitten nichts mehr zu sehen war. Trotz allem fütterte ich weiterhin morgens und abends. An einem Tag konnte ich am späten Abend eines der Kitten entdecken. Es lief sehr seltsam und ich konnte dann erkennen, dass es hinten rechts wohl eine Behinderung hat. Ich entschloss mich dieses Kitten auf jeden Fall schnellst möglich einzufangen. Leider war es dann erst einmal wieder nicht zu sehen. Samstag morgens wollte ich nur kurz Futter hinstellen und lief noch mal um die Scheune herum, als ich den „Zwerg“ zwischen Rundballen auf dem Boden in der Sonne liegen sah.
Er sah mich auch und wollte sofort die Flucht ergreifen. Leider oder vielmehr zum Glück in die falsche Richtung, denn er kam zwischen den Ballen nicht durch und steckte fest. Dort „pflückte“ ich ihn sozusagen heraus und trug in vorsichtig ins Auto. „Puh“ damit hatte ich nun nicht gerechnet. Eigentlich hatte ich einen Termin und war schon viel zu spät. Aber das kleine Katzenkind hatte nun Vorrang. Gott sei Dank hatte ich noch eine Transportbox im Auto, in die ich das ängstliche Kätzchen setzte.
Zuhause angekommen richtete ich flugs den Laufstall her, der vorübergehend als Zuhause für das Katzenkind dienen sollte. Dann wurde das kleine Wesen erst einmal von Dreck, Krusten und Staub befreit. Die Äuglein waren leicht verklebt, die Ohren mit Milben befallen. Das hintere rechte Bein ist nur bis etwa zum Knie vorhanden, es war aber keine offene Wunde sichtbar. Der Schwanz fehlt etwa zur Hälfte. Hier konnte man eine leichte Kruste sehen. Was dem kleinen Mann passiert ist, ist noch unklar, Schmerzen scheint er nicht zu haben. Ich werde ihn zeitnah unserem Tierarzt vorstellen und Euch dann informieren.
Übrigens hat sich der Kleine schnell an die Hand gewöhnt und genießt mittlerweile seine Streicheleinheiten. Mit seinem Fläschchen kommt er noch nicht so zu recht, kann aber auch schon kleine Portionen an Nassfutter fressen.
Wir brauchen nun alle Daumendrücker, dass wir die anderen Kätzchen, sowie die Mutter noch sichern können.
Sollte der Eine oder Andere von Euch uns unterstützen wollen, freuen wir uns über eine kleine Spende für Futter oder Tierarzt. Die Kitten fressen wie die Raupen und ich muss ständig Kittenfutter nachbestellen – smile. Auch suche ich noch immer eine Urlaubsvertretung für unsere Pflegestelle in Musbach.
Eure Sabine vom Team der Katzenhilfe