Am 22.11.24 bekam ich eine E-Mail vom Veterinäramt, eine wahrscheinlich wieder hochträchtige Streunerkätzin mit ihren 4 Kitten sei bei einem Herrn in einem Ortsteil von Freudenstadt gesichtet worden. Ich wurde gefragt, ob ich hier helfen könnte, die Katze zu sichern und eventuell auch vorläufig unterzubringen. Nachdem das Wetter an diesem Tag ganz fürchterlich war, es schneite ohne Unterbrechung, war es klar, dass diese Mieze mit ihren Kleinen aus der Kälte muss.
Ich nahm Kontakt mit dem Mann auf und wir vereinbarten, dass er zuerst einmal versuchen würde, die Katze in eine Box zu locken, in der er sie bereits fütterte. Gegen 21 Uhr klingelte dann mein Handy und „Daniel“ meldete sich aufgeregt, er habe die Mamakatze mit samt den Kitten nun in seiner Wohnung, könne sie aber nicht in eine Transportbox setzen, da sie sich nicht einfangen ließen. Es war klar, dass ich den hilfsbereiten Mann unterstützen musste. Also zog ich mich an und machte mich auf den Weg Richtung Kniebis. Normalerweise benötige ich ca. eine halbe Stunde für die Fahrt. Die Witterungsverhältnisse waren aber so schlecht, dass ich fast eine Stunde brauchte.In der Wohnung angekommen machte ich mir erst einmal einen Überblick über die Situation. Es handelte sich um ein eigentlich recht überschaubares Zimmer in das er die Katzenfamilie gelockt hatte. Diese hatte sich unter einem großen Sofa verschanzt. Der Plan war, sie in die gegenüberliegende Küche zu locken, da es dort keine Versteckmöglichkeiten gab und sie sich in den Transportboxen verstecken könnten.
Nun ja, das war der Plan. Leider machten weder die Kitten noch die Mama Anstalten, sich dorthin zu bewegen. Ich wollte sie natürlich auch nicht unnötig erschrecken und sie scheuchen. Mit Leckerchen ließen sich zumindest zwei der Kleinen vors Sofa locken. Eines konnte ich dann kurzerhand greifen und sichern. Das nächste verkrümelte sich unter die Heizung.
Mit Hilfe von Daniel, der vorne sicherte, konnte ich auch dieses dann greifen und in die Box bringen. Es dauerte dann noch kurze Zeit, bis ich auch die beiden anderen Kätzchen sichern konnte.
Schwieriger war es nun, die Kätzin einzufangen. Ich wollte sie auf gar keinen Fall unnötig stressen, aber wir kamen einfach nicht an sie ran, da sie sich immer wieder unter dem Sofa in eine andere Richtung bewegte. Nach ca. einer weiteren halben Stunde gelang es uns dann doch das Mädel in eine Transportbox zu schieben. „Puhhhhh, geschafft“.
Gegen 23:30 Uhr machte ich mich dann zusammen mit der kleinen Katzenfamilie wieder auf den Rückweg. Glücklicherweise waren kaum Autos auf der Straße und der Räumdienst war wohl auch gefahren. Es war noch glatt und so fuhr ich langsam Richtung Heimat.
Zuhause angekommen, schaute ich mir die Kleinen noch kurz an. Zwei Mädel, zwei Buben, augenscheinlich gesund und munter…. Was ein Glück. Auch die Mama machte einen gesunden Eindruck. Sie war sehr ängstlich und so durfte sie in ihrer Box sitzen bleiben, sie sollte genug Zeit bekommen, sich zu akklimatisieren.
Gegen 1:30 fiel ich dann müde und zufrieden, dass alles geklappt hat, ins Bett. Ja, so kann ein geplanter gemütlicher Abend auf dem Sofa auch enden, wenn man in der Katzenhilfe tätig ist.
Sabine von der Katzenhilfe